Eine kurze Geschichte des Eies (im Wandel der Zeit)

8 Dec

Man sollte immer wieder daran erinnern, dass man Kernöl nie ganz heiß machen sollte, auch nicht, wenn man Eier damit brät: Ganz kurz bevor es zu zischen anfängt vom Herd nehmen, die Eier rein, umrühren, et voila. So hätte man den gerade (Freitags) wieder vergangenen Welt-Ei-Tag würdig begehen können, der eh wieder ohne gröbere Zwischenfälle über die Bühne gegangen ist. Das hat auch damit zu tun, dass die Eierpreise weniger Anlass zum Protest geben als die Milchpreise. Milch lässt sich auch nicht richtig werfen. Die FPÖ hat nach ihrer Kundgebung im Mai in Graz herausgefunden, dass fliegende Eier prinzipiell dem linken Spektrum zuzuordnen sind (fliegende Fahnen eher dem rechten). Das stimmt wieder mal gar nicht: Das erste fliegende Ei war ein Strahljäger, ein Segelflugzeug der Typenbezeichnung G23 das wegen seiner Form so genannt wurde und vom dem Grazer Segelfliegerverein Akaflieg Graz entwickelt wurde. Die Historie des Vereins erinnert noch heute daran: So schrecklich die Zeit von 1938-45 war, für die Akaflieg hatte sie zumindest eine gute Seite: Erstmals verfügte der Verein nicht nur über einen Clubraum, sondern auch über Werkstatträume. Was dann weiter mit dem fliegenden Ei passiert ist, das prompt der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt überstellt wurde, verschweigt die Chronik, sowie alles, was bis 1953 passiert ist (Neukonstituierung des Vereins, ohne fliegendes Ei).

(für den Falter)

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